Lexikon
Glossare
Begriff | Definition |
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Fellmerkmale - Hund | Erbanlagen für Farben und Typus des Fells beim Hund - DNA-TestsA -Locus | Fellfarbe 'agouti'Gen: ASIP, 4 testbare Varianten: dominantes rot [a-y] - wolfsgrau/saufarben [a-w] - schwarz/braun mit Abzeichen [a-t] - rezessives schwarz [a] - Lexikonbeitrag aufrufen B-Locus | Fellfarbe 'braun'Gen: TYRP1, 3 Mutationsstellen - Lexikonbeitrag aufrufen D-Locus | Farbverdünnung - 'dilution'Gen: MLPH - Lexikonbeitrag aufrufen E -Locus | Fellfarbe 'gelb', schwarze MaskeGen: MC1R, 4 testbare Varianten - Lexikonbeitrag aufrufen F-Locus | Furnishing (Rauhhaarigkeit, 'Bart' und lange Augenbrauen)Gen: RSPO2 - Lexikonbeitrag aufrufen H-Locus | HarlequinGen: PSMB7 - Lexikonbeitrag aufrufen K-Locus | dominantes SchwarzGen: CBD103 - Lexikonbeitrag aufrufen L-Locus | HaarlängeGen: FGF5 - Lexikonbeitrag aufrufen Merle | 'Tigerzeichnung'Gen: SILV - Lexikonbeitrag aufrufen S-Locus | Piebald-ScheckungGen: MITF - Lexikonbeitrag aufrufen
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Furnishing | FurnishingEpidemiologie und Genetik zur Testbeurteilung Anwendbar bei:allen Rassen bei denen Rauhhaarigkeit als Rassemerkmal von Bedeutung ist, dazu gehören: Teckel, Deutsch-Drahthaar, Brüsseler Griffon, Irish Soft-Coated Wheaten Terrier, Portugiesische Wasserhund, Pudelpointer, Chinese Crested (Chinesischer Schopfhund). Beteiligte ErbanlagenBetroffenes Gen: RSPO2 Untersuchte Mutation: SINE insertion Vererbung: autosomal-dominant Quelle: Cadieu et al., 2009, Science, 326(5949):150-3. Die Wirkung der RSPO2-Variante, die zu 'Furnishings' (Rauhhaarigkeit mit 'Bart' und langen Augenbrauen) führt, wird autosomal-dominant vererbt. Das bedeutet, dass die Ausprägung des Merkmals auch dann erfolgt, wenn das Tier mischerbig ist und nur ein 'Furnishing'-Allel trägt. In diesem Fall hat der Hund aber zeitgleich das rezessive Wildtyp-Allel für 'non-furnished' / nicht-rauhhharig. Eine andere Bezeichnung für diese Anlage ist 'satin' oder aus dem Englischen 'improper coat'. Zu beachten ist, dass die Ausprägung der Rauhhaarigkeit beim Teckel erfordert, dass bei den Anlagen für Haarlänge (L-Locus) mindestens eine Anlage für 'Kurzhaar' und bei den Anlagen für Lockenbildung (Cu-Locus) 'Glatthaarigkeit' gegeben ist. Anwendung DNA-Test 'Furnishing'Der Test identifiziert sicher diejenigen Tiere, die neben der Anlage für Rauhhaarigkeit auch die Wildtyp-Anlage tragen. Mit Kenntnis des Anlagenstatus kann die Paarung zweier mischerbiger Tiere vermieden werden. Allelausprägungen und BefundeN/N - reinerbig Wildtyp - 'nicht rauhhaarig' Das untersuchte Tier hat 2 Erbanlagen vom Wildtyp. Mit dieser Anlagenausstattung kann es keine 'Furnishings' entwickeln. Für die Zucht kann es eingesetzt werden, wenn die Anpaarung auf ein für 'Furnishings' einerbiges Tier geschieht. Aufgrund der dominanten Wirkung der Furnishing-Variante würden alle Nachkommen einer solchen Paarung rauhhaarig sein und der Rassevorgabe entsprechen. N/F - mischerbig rauhhaarig Der Hund trägt eine unmutierte und eine mutierte Kopie des RSPO2-Gens. Er prägt daher 'Furnishings' aus. Er kann sowohl mutierte als auch unmutierte Kopien des RSPO2-Gens an seine Nachkommen weitergeben. Bei Paarung mit einem anderen mischerbigen Tier sind 25% der Nachkommen ohne 'Furnishing'. F/F - reinerbig rauhhaarig Der Hund hat in beiden Kopien des RSPO2-Gens die 'Furnishing'-Variante und kann nur Anlagen für 'Furnishing' vererben, so dass alle Nachkommen des Tieres mit diesem Befund 'Furnishings' haben werden. Für das untersuchte Tier wie für dessen Nachkommen gilt die Anforderungen an die Anlagen für Haarlängeund Lockenbildung. Epidemiologie und TestbeurteilungDer Test identifiziert die als Ursache für 'Furnishings' (lange Augenbrauen und Bart, Rauhhaarigkeit) erkannte Variante des RSPO2-Gens. Nach dem gegenwärtigen Stand ist die Wirkung von den zur Steuerung der Haarlänge oder der Lockenbildung beeinflußt und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Fakoren mitwirken. In den meisten Rassen sind die "genetischen Begleitumstände" soweit fixiert, dass diese Einflußnahme nur selten zu beobachten ist, indem Tiere, trotz der gegebenen Anlage für 'Furnishing', keine Rauhhaarigkeit ausbilden. Wenn Sie einen solchen Fall kennen, würden wir uns freuen, wenn Sie sich bitte mit uns in Verbindung setzen. Bedeutung
Der Test kann als Hilfsmittel bei der Auswahl der Paarungen eingesetzt werden. EmpfehlungBei Rassen, in denen die Rauhhaarigkeit ein wesentliches Merkmal ist, sollte zumindest eines der beiden zur Paarung vorgesehenen Tiere auf Furnishing getestet worden sein. Zeigt der Test Mischerbigkeit der Anlagen, wäre auch das zweite Tier zu untersuchen, um sicher zu gehen, dass dieses nicht auch mischerbig ist. LiteraturVaysse, A., Ratnakumar, A., Derrien, T., Axelsson, E., Rosengren Pielberg, G., Sigurdsson, S., Fall, T., Seppälä, E.H., Hansen, M.S., Lawley, C.T., Karlsson, E.K.: Identification of genomic regions associated with phenotypic variation between dog breeds using selection mapping. PLoS Genet 7:e1002316, 2011. Pubmed reference: 22022279. DOI: 10.1371/journal.pgen.1002316. Cadieu, E., Neff, M.W., Quignon, P., Walsh, K., Chase, K., Parker, H.G., Vonholdt, B.M., Rhue, A., Boyko, A., Byers, A., Wong, A., Mosher, D.S., Elkahloun, A.G., Spady, T.C., André, C., Lark, K.G., Cargill, M., Bustamante, C.D., Wayne, R.K., Ostrander, E.A.: Coat variation in the domestic dog is governed by variants in three genes. Science 326:150-3, 2009. Pubmed reference: 19713490. DOI: 10.1126/science.1177808. Parker, HG., Chase, K., Cadieu, E., Lark, KG., Ostrander, EA.: An insertion in the RSPO2 gene correlates with improper coat in the Portuguese water dog.J Hered101:612-7, 2010. Pubmed reference:20562213. DOI:10.1093/jhered/esq068.. |